DSAM-Cup in Bonn

Am vergangenen Wochenende fuhren vier Spieler:innen unseres Verein zur deutschen Schachamateurmeisterschaft nach Bonn. Dabei waren Florian, Sebastian, Adela und Frederik. Das Turnier hatte fast 700 Teilnehmer:innen und wurde in 7 Ratinggruppen gespielt, sodass jede:r nicht zu starke aber auch nicht zu schwache durchgehend bekam. Es wurde im Schweizer System mit 5 Runden mit einer Bedenkzeit von 90Min+30Sek/15Min ausgetragen. Ein besonderes Highlight war noch die Möglichkeit, die eigenen Partien mit GM Prusikin zu analysieren. Dieses Angebot wurde von allen auch sehr ausgiebig genutzt, sodass sich andauernd eine große Traube von Spieler:innen um den Großmeister bildete.

Enttäuschender Start mit einem versöhnlichen Abschluss (Gruppe C)

In der Gruppe C (1750-1900) trat unser Spieler Florian an, der dort mit einer DWZ von 1891 klar zu den stärksten Spielern gehörte. Er hätte lieber eine Gruppe höher gespielt, um auf nur stärkere Spieler zu treffen, aber so bekam er die Chance zu zeigen, dass die schwächeren Gegner voll im Griff hat. Leider verlief der erste Tag nicht besonders erfolgreich. Mit einem Remis in der ersten und einer Niederlage in der zweiten Runde waren die Chancen auf Platzierung ganz vorne schon nicht mehr zu erreichen. Der zweite Tag lief dabei besser: Florian durchbrach in der ersten Partie des Tages die Stonewall-Verteidigung seines Gegners und hatte in der zweiten Partie in einem offenen Katalanen etwas Glück, dass sein Gegner seinen Vorteil nicht in einen Sieg ummünzen konnte, sodass er nun bei zwei Punkten stand. Am letzten Tag gab es somit nur noch ein Ergebnis, um das Turnier aus seiner Sicht halbwegs gut zu beenden: Ein Sieg musste her. Und dieser wurde auch eingefahren. In einer königsindischen Partie übereilte der Gegner mit seinem Angriff und verlor dabei eine Figur. Anschließend musste Florian nur noch die letzten Angriffsversuche abwehren, was ihm auch gelang, wodurch sein Minimalziel, von mehr als 50 Prozent der Punkte zu holen, erreicht wurde. Auch wenn seine DWZ etwas darunter leiden muss, hat er wieder viel Neues gelernt, wodurch er stärker zurückkommen wird.

Das erste Turnier und fast die erste DWZ (Gruppe F)

Für Sebastian war es das erste richtige Turnier. Der noch recht neue Spieler bei uns hat sich im Training aber schon voll reingehängt und auch schon seine ersten B-Klassen-Spiele erfolgreich absolviert. Jetzt wollte er aber endlich seine erste DWZ bekommen und startete auf eigene Wunsch hin in der Gruppe F (1200 – 1450). Jedoch waren die Träume auf eine DWZ leider sofort vorbei, da er gleich in der ersten Runde spielfrei hatte und somit nicht mehr auf fünf gewertete Partien gegen Gegner:innen kommen konnte. Nichtsdestotrotz musste es jetzt weitergehen, denn die Partien zählten natürlich trotzdem für die dann bald kommende erste DWZ. Die zweite Partie am ersten gewann er gegen einen Gegner mit einer DWZ von 1327! Somit startete er mit 2/2 in den zweiten Tag und konnte nach ganz vorne blicken. Jedoch war der zweite Tag frustrierend: In beiden Partien stand er auf Gewinn, aber konnte diese nicht zu einem Sieg bringen, sondern verlor leider beide Partien. Damit hieß es am letzten Tag nochmal alles zu geben und das tat er: Die letzte Partie gewann er nach mehreren Stunden hartem Kampf gegen seinen Gegner mit einer DWZ von 1321 und erreichte damit in seiner Gruppe mit 73 Teilnehmer:innen einen hervorragenden 18. Platz!

Ein (fast) perfektes Turnier (Gruppe F)

Frederik startete wie Sebastian in der Gruppe F und legte dort furios los! Er gewann bis zum Ende des zweiten Tages alle seine Partien und stand damit mit 4/4 auf dem dritten Tabellenplatz! In der letzten Runde ging es also um den Turniersieg! Während die ersten beiden sich mit einem recht schnellen Remis begügneten kämpfte Frederik bis zum Endspiel. Ein Sieg würde ihm jetzt den alleinigen Turniersieg bringen! In einem Bauernendspiel riskierte er dann aber zu viel und wurde von seinem bis dahin stärksten Gegner geschlagen. Dennoch war es mit einem tollen 8. Platz ein super Turnier für Frederik!

Ein super Start in den kommenden Turniermarathon (Gruppe G)

Adela ist unsere letzte und jüngste Teilnehmerin der DSAM und sie startete in der Gruppe G (0 – 1200). Für sie waren fast 700 Teilnehmer:innen nicht unbedingt etwas Neues, denn sie hat dieses Jahr schon an der deutschen Meisterschaft in der Altersgruppe U10w teilgenommen, wo ähnlich viele Leute teilgenommen haben. Der Unterschied hier ist aber, dass nicht nur Kindern, sondern alle möglichen Leute mitgespielt haben. Aber schreckte Adela nicht ab und sie war voll motiviert durchzustarten. Jedoch lief der erste Tag leider nicht so gut. Beide Partien an diesem Tag gingen verloren und Adela fing sogar an, etwas zu kränkeln. Aber Adela blieb standhaft und hatte die erste Runde am zweiten erstmal spielfrei, da ihr Gegner nicht auftauchte. Dieser hatte wohl zu viel Angst. Die insgesamt vierte Runde gewann sie dann auch wirklich durch eine tolle Partie! Sie hat ihre Gegnerin durch tolle Taktiken überspielt und ganz verdient gewonnen. Dann ging es in der letzten Runde gegen einen Gegner mit einer DWZ von 1118. Aber das schreckte Adela nicht ab, auch diesen Gegner, der viel zu viel mit seiner Dame zog, zu besiegen. Sie brachte alle ihre Figuren ins Spiel und gewann die viel umher wandernde Dame mit einem Abzugsschach gegen den unrochierten König des Gegners. Damit hat Adela ihre DWZ voraussichtlich um über 50 Punkte sofort verbessert! Aber für Adela geht schon sehr bald weiter: Vom 26.12.24 bis zum 30.12.24 findet die deutsche U10-Vereinsmeisterschaft statt, bei der Adela und weitere Kinder von uns teilnehmen dürfen, weil sie sich dafür qualifiziert haben. Aber damit noch nicht genug: Adela hat sich in diesem zudem noch für die U12w-Rheinland-Meisterschaft in Cochem vom 10.01.25 bis zum 12.01.25 qualifiziert. Es geht also für sie jetzt Schlag auf Schlag weiter. Wir wünschen dir dafür viel Erfolg!

Abschlussworte

Auch wenn am Ende keine Pokale für Bitburg herausgekommen sind, so war es eine super Erfahrung für alle, an so einem großen Turnier teilzunehmen. Aus jeder Partie, die man spielt, lernt man etwas Neues oder man konnte zeigen, was man zuvor gelernt hat. Die weiteren DSAM-Turniere liegen leider sehr weit weg und werden wahrscheinlich ohne Bitburger Beteiligung stattfinden. Aber sollte es sich im nächsten Durchlauf nochmals so eine Chance ergeben, so hoffen wir wieder auf die Teilnahme der Bitburger Schachfreunde!

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